Am 8. Dezember feierte Yoshikis Filmdebüt „Yoshiki: Under The Sky“ Premiere in Berlin. Der japanische Megastar, bekannt als unglaublicher Drummer der Metalband X Japan und klassischer Pianist, spricht in seinem neuen Streifen über die Kraft der Musik und die Verarbeitung von Schmerz und Verlust.
Yoshiki selbst musste in seinem Leben schon zahlreiche Verluste erleiden: Als er noch ein Kind war, beging sein Vater Suizid. Auch musste er die Tode seiner Bandkollegen und Freunde Hide und Taiji erleben. Die Pandemie und die damit zusammenhängenden Kontaktbeschränkungen schließlich gaben den finalen Impuls für den Ausnahmekünstler, um einen Film zu gestalten, der das Leben und die Musik feiert.
Zusammen mit 120 Gästen wurde deshalb auch vergangenen Freitag in Berlin gefeiert. Nach dem Screening des Films, bei dem Künstler wie Nicole Scherzinger oder die Scorpions mitwirken und gemeinsam mit Yoshiki musizieren, fand im Kino ein Live Q&A statt. Geführt wurde das Interview von Musikjournalist und CLASSIC ROCK-Autor Alex Gernandt. Über den Film selbst erzählte Yoshiki: „Ich wollte etwas machen, um die Gemüter der Menschen zu erhellen – gerade vor dem Hintergrund der Pandemie. Wenn ich mental an einem dunklen Ort bin, versuche ich, etwas am Klavier zu komponieren und bekomme das Gefühl, noch weiter durchhalten zu können.“
Auch über Yoshikis Vorbilder Kiss und deren jüngste Enthüllung, weiterhin mit Avataren auftreten zu wollen, wurde an diesem Abend gesprochen. „Bei unseren Reunion-Konzerten im Tokyo Dome wollte ich, dass Hide mit uns spielen kann – dafür nutzten wir ein Hologramm. Beim Coachella-Auftritt vor einigen Jahren machten wir das erneut – mit Hide und auch Taiji. Zugleich macht mich sowas auch nachdenklich. Man denkt über die Bedeutung von Leben und Tod nach. Wir leben nunmal keine 1000 Jahre – Stand jetzt zumindest, vielleicht ändert sich das… Eines Tages stirbst du und deshalb ist jeder einzelne Moment wichtig und wertvoll – ein Art Wunder. Wenn man 1000, 10.000 Jahre alt wird, verlieren diese Momente an Bedeutung. Natürlich könnten wir 1000 Jahre als Hologramme weiterleben, aber als Yoshiki selbst werde ich vielleicht um die 100… außer ich werde zum Vampir, dann vielleicht noch ein bisschen länger, haha. Unser Leben hat eben Beschränkungen und deshalb möchte ich es leben, solange ich kann. Davon wurde dieser Film auch inspiriert. Wir sollten das Leben auskosten, soweit wir können.“, so Yoshiki nachdenklich. Nach der Vorstellung nahm sich der Künstler noch gute 20 Minuten Zeit, um mit seinen Fans zu sprechen.