Ein Fest für Fans: Famose Fundstücke einer leider unter Wert geschlagenen Band
Warum es Trapeze nie in die Champions League geschafft haben? An mangelndem Talent kann es sicher nicht gelegen haben, denn der funky Hardrock der Briten, in der Frühzeit auch mal progressiv eingefärbt, zeigte sich kompositorisch und vor allem spielerisch auf erfreulich hohem Niveau. Das Problem war die mangelnde personelle Konsistenz, am prominentesten verkörpert durch Sänger und Bassist Glenn Hughes: 14 verschiedene Mitglieder in – mit Unterbrechungen – 15 Betriebsjahren brachten eben doch zu viel Unruhe ins Gefüge. Auf der Habenseite standen immerhin sechs Studioalben. Bis jetzt. Denn die LOST TAPES VOL. 1 sind Aufnahmen, die professionell angefertigt wurden, aber nie erschienen sind, zumal sich neue Bandmitglieder gewiss nur ungern für die Veröffentlichung von Songs aussprachen, die Monate zuvor in einer womöglich völlig anderen Besetzung entstanden waren. Doch Gott sei Dank ging nichts verloren. Gitarrist Mel Galley, der einzige Trapeze-Künstler, der an wirklich allen Arbeiten mitwirkte, übergab die Bänder kurz vor seinem Tod im Jahre 2008 an seinen Bruder Tom, der die 14 Tracks nun herausgibt. Anspieltipp: ›Don’t Let Them Push You‹, das die Klasse der Gruppe hervorragend auf den Punkt bringt.
7 von 10 Punkten
Trapeze
LOST TAPES VOL. 1
METALVILLE RECORDS