Zeitloser Crossover-Metal – großartig produziert
Die großen drei Alben von Prong liegen drei Jahrzehnte zurück: BEG TO DIFFER erschien 1990, ein Jahr später PROVE YOU WRONG und 1994 CLEANSING. Ihr Dampframmen-Hardcore, den sie zwischen Helmet und Biohazard mit Einflüssen aus Industrial, Groove-Metal und Sample- Techniken positionierten, setzte Maßstäbe. Ihr neues Werk STATE OF EMERGENCY ist wieder eine Ouvertüre aus schnittigen Stop-And-Go-Gitarren, Kopfnicker-Grooves und dicker Produktion. Das Schlagzeug klingt nicht mehr nach dem Stricknadel-Geknatter zu CLEANSING-Zeiten, hier hat Produzent Steve Evett (Sepultura, Dillinger Escape Clan) viel mehr Wumms und Tiefenschärfe eingesetzt. Die Songs stimmen auch und hauen ordentlich auf die Zwölf: Bei ›Breaking Point‹ heulen die Gitarren in Richtung Metal, bei ›Who Told Me‹ trifft New-York- Hardcore auf Ministry, und ›Disconnected‹ könnte mit seiner vielfältigen Dynamik sogar von Therapy? sein. Alle elf Tracks überzeugen in Form und Inhalt – und mit ›Working Man‹ endet die Platte mit einer schönen, würdevollen Rush-Coverversion. Tommy Victor & Co. sind eindrucksvoll zurück.
7 von 10 Punkten
Prong
STATE OF EMERGENCY
STEAMHAMMER/SPV