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Alice Cooper: ROAD

Straßensongs

Alice Cooper atmet das Tourleben – die Pandemie-Pausenjahre müssen Entzugserscheinungen in ihm ausgelöst haben, denn ROAD ist eine Hommage an das Touren, ein konzeptuelles Album, das sich um diesen fahrenden Rock’n’Roll-Sehnsuchtsort dreht. Logisch nur, dass Alice seine hochkarätige Liveband mit einbezog und ihr beim Songwriting freie Hand ließ, bevor er und sein Langzeitproduzent Bob Ezrin sich um Lyrics und Veredelung kümmerten. Die 13 neuen Songs, inklusive einem Cover von The Whos ›Magic Bus‹, erweisen sich als bockstarke Hard-Rock-Nummern, die mal mehr Richtung Boogie, dann wieder etwas mehr gen Metal tendieren, alle jedoch eindeutig den Stempel ihres Masterminds tragen. Mr. Schockrock drückt das Gaspedal durch – hier gibt es keine Schwachstellen, die Texte sind – bis auf Ausnahmen wie die Abschiedsballade ›Baby Please Don’t Go‹ – in gewohnter Alice-Manier charmant witzig oder schneidend spitzzüngig. In ›Rules Of The Road‹ erklärt er die Musiker*innen, wie sie leicht vor ihrem 27. Lebensjahr das Zeitliche segnen können, wenn er „she’s got big boots“ singt, hören wir alle das Wortspiel-Augenzwinkern heraus. Im epischen Opener ›I’m Alice‹ erklärt er arrogant mit den Worten „so here’s a revelation and let me make it clear that I am your creation“ seine Aufgabe als Projektionsfläche des Publikums – Meta-Alice in Höchstform.

8 von 10 Punkten

Alice Cooper/ROAD/EARMUSIC/EDEL

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