Jeff Beck, der leider am 10. Januar diesen Jahres überraschend verstarb, wäre heute 79 Jahre alt geworden. Wir erheben uns Glas und stoßen auf einen der größten Gitarristen der Rockwelt an.
Die Beziehung zwischen Jeff Beck und Eric Clapton war anfangs ziemlich schwierig. Clapton war nicht glücklich, dass Beck sein Nachfolger bei den Yardbirds wurde. Beck erinnerte sich in einem Interview mit CLASSIC ROCK an diese Zeit:
„Ich weiß, dass er nicht begeistert war, als ich seinen Posten bei den Yardbirds übernahm. Anfangs dachten nämlich alle, dass mit seinem Ausstieg das Ende der Band besiegelt wäre. Doch schon bei meinem ersten Gig mit ihnen im Marquee Club lief alles super, und ich bekam am Ende fetten Applaus. Da war klar, dass die Yardbirds noch lange nicht tot waren.
Zwei Monate nach diesem Auftritt starteten wir plötzlich in den USA durch. Eric war natürlich tierisch wütend darüber. Er hatte sich immer gewünscht, dort zu spielen – wie wir alle. Es war unser größter Traum, der heilige Gral, wenn man so will. Jeder von uns hatte nur ein Ziel: nach Amerika zu fahren und dort all die großartigen Bluesmusiker live zu sehen. Und nun flogen wir hin und hatten schon in der ersten Woche die Gelegenheit, Howlin’ Wolf in Chicago zu bewundern. Logisch, dass sich Eric darüber total ärgerte. Aber wenig später gingen auch Cream durch die Decke – und er zeigte allen, dass er es genauso drauf hatte.
Heute ist er ein völlig anderer Mensch als damals. Viel entspannter und auch glücklicher. Ich glaube, er hat erkannt, dass man mit Neid oder ähnlichem nicht weiterkommt. Man muss sich nicht in den Vordergrund drängen, um erfolgreich zu sein. Das hat er bewiesen. Und er konnte den Menschen mit seiner Musik so viel Freude bereiten. Dass er dafür heute gelobt und verehrt wird, ist mehr als verdient.“
Doch mit der Zeit, lernte Clapton Jeff Beck zu schätzen. ›Moon River‹ nahmen die beiden kurz vor Becks Tod zusammen auf. Mit diesem Song und dem wunderschönen Video dazu zollt Clapton seinem verstorbenen Freund Tribut:
Neid oder Missgunst sind schlechte Attribute in zwischenmenschlichen Beziehungen jeglicher Art.
Das gilt natürlich auch bei Musik-Schaffenden.
Konkurrenz zwischen Musikern, solange diese Konkurrenz den Regeln der gegenseitigen Achtung und Wertschätzung folgt ist, kann für die Konkurrierenden hilfreich sein.
Leider ist es wie so oft im Leben, es endend meist mit Missgunst und Neid.