Schlichtweg großartig!
Josh Homme geht mit seiner Kunst gerne da hin, wo es unbequem wird, am meisten für ihn selbst. Diese schonungslose Haltung, dieser Mut zur Hässlichkeit, der Wille, anzuecken, und ja, wohl auch sein durchaus streitbarer Charakter, machen ihn mit zu einem der interessantesten Künstler der Neuzeit und sein Baby Queens Of The Stone Age zu einer jener Bands, die in den letzten 27 Jahren ein eigenes musikalisches Universum erschaffen haben. Nach ihrer letzten (durchaus gelungenen) Liaison mit Pop-Produzent Mark Ronson für VILLAINS, sind Homme und Co. nun wieder auf den staubigen Teppich zurückgekehrt, auf dem sie geboren wurden und liefern mit IN TIMES NEW ROMAN eine grandiose Platte ab, auf der sie hier und da die Höhepunkte ihres eigenen Schaffens zitieren und daraus etwas Neues formen. Es geht um Hommes Wahrnehmung der letzten Jahre, um „Schrammen und Narben“, die er davongetragen hat. „Use once then destroy, single servings of pain, a dose of emotion sickness, I just can’t shake“ heißt es in der ersten Single ›Emotion Sickness‹, die im Vers nach ERA VULGARIS klingt und sich dann in einen gefälligen Chorus öffnet. Großartig auch das in Manier des Debüts groovende ›Paper Machete‹ oder das wortverspielte ›What The Peephole Say‹, das sich düster dahinschleppende ›Sicily‹ mit nihilistisch-fleischlichem Text erinnert anfangs an ›You’ve Got A Killer Scene There, Man‹. Eine stringente Platte ohne Durststrecke. Direkt, roh, hypnotisch, für QOTSA-Verhältnisse eher auf der eingängigeren Seite, ohne sich anzubiedern. Großartig!
8
Queens Of The Stone Age/IN TIMES NEW ROMAN/MATADOR