Knackige Kraftmeierei!
Gutes Timing, denn kurz vor Veröffentlichung ihres vierten Albums machten die Kanadier mit einem neuen Video eines alten Songs Schlagzeilen: ›Don’t Tell Me How To Live‹ sorgte mit der Teilnahme des erzkon-
servativen Kid Rock und einigen optischen Breitseiten gegen Wokeness und Cancel Culture besonders bei Landsmann Danko Jones für Schnappatmung. Dabei sind Monster Truck alles andere als politisch. Die vier Barträger wollen nur spielen. Und das machen sie auf WARRIORS ausge- sprochen gut: Die Bässe pumpen wieder mit Verve, die Drums treiben den Hörer vor sich her. Obwohl sich noch mehr Stadionchöre als auf dem Vorgänger TRUE ROCKERS (2018) eingeschlichen haben (z. B. auf ›I Got A Feelin’‹), schlittern Monster Truck auf fast keinem der zehn Songs in die Peinlichkeitsfalle.
Das hier ist Kraftmeierei auf hohem Niveau, mal augenzwinkernd wie im Titeltrack, dann wieder post-sexistisch wie in ›Golden Woman‹. Selbst einen schwermetallischen Ausflug ins ›Country Livin’‹ wagen sie selbstbewusst, nach dem Motto der Songs ›Live Free‹ und ›Wild Man‹. Mit knapp 33 Minuten ein knackiges Statement der Heavy Rocker, das gerne länger hätte ausfallen können.
8 von 10 Punkten
Monster Truck
WARRIORS
BMG RIGHTS MANAGEMENT/WARNER