Zwischen Neuseeland und Europa.
Eigentlich heißt die 32-Jährige Clare Grater und kommt aus Neuseeland. Seit 2006 veröffentlichte sie drei Alben, reiste um die Welt, schrieb Bücher über ihre Eindrücke auf Tour. 2013 hat Flip Grater ihren Lebensmittelpunkt nach Frankreich verlegt und wohnt nun in Paris. PIGALLE heißt ihr viertes Werk und ist gleich nach ihrer neuen Heimat benannt. Pigalle heißt nämlich nicht nur das Studio, in dem die neuen Songs eingespielt wurden, sondern auch ein berühmtes Stadtviertel der französischen Hauptstadt. Um 1900 herum lebten dort berühmte Künstler wie Pablo Picasso und Vincent van Gogh. Heute ist der Stadtteil vor allem durch das Moulin Rouge bekannt, etwas verrucht durch die vielen Bordelle und Sexshops. Diese Gegensätze finden sich auch in Flip Graters Musik. Dezente Zartheit wie die Pinselstriche Van Goghs treffen auf angeraute Klänge. Mal klingt die Neuseeländerin wie Heather Nova (›Exit Sign‹), dann wie ein verführerisches Cowgirl (›Diggin’ For The Devil‹). Musikalisch hat die Sängerin ihre Heimat jedoch nicht völlig hinter sich gelassen. Neben amerikanischen Western- und Folkeinflüssen hört man auch oft Passagen, die ein wenig an Maori-Stammesrhythmen erinnern. PIGALLE ist ein sehr abwechslungsreiches Album, das anfangs vielleicht ein bisschen sperrig wirkt, sich aber auf sympathische Weise immer mehr erschließt.