Mit seinen langen Haaren galt der Sänger der Pretty Things um 1964 als potenziell gefährlicher Bürgerschreck und – natürlich – perfektes Identifikationsmodell rebellischer Jungs: Verschwitzt die Maracas schüttelnd, mit viel Blues in der Stimme und einer intensiven Bühnenpräsenz gesegnet, ließ er die meisten zeitgenössischen Mitbewerber ziemlich bieder aussehen.
Als R’n’B-Jünger waren The Pretty Things auf Krawall gebürstet, bevor sie mit dem Konzeptwerk S.F. SORROW (1968) feine Psychedelic und ab den70ern geradlinigen Rock boten. Zwar als energiegeladene Live-Band gefragt und bei den Kritikern durchaus beliebt, ließen die Verkaufszahlen jedoch meist zu wünschen übrig. Davon frustriert, löste sich die Gruppe mehrfach auf, nur um dann doch immer wieder zusammenzufinden. Als einziges Mitglied immer dabei: Phil May. Nach einem Fahrradunfall musste er sich kürzlich einer Hüftoperation unterziehen, in deren Folge es zu Komplikationen kam. Phil May verstarb 75-jährig im Krankenhaus der Kleinstadt King’s Lynn.
Hallo Herr Schleifenbaum, eine richtige FETTE STORY über die Prettys, das wäre es. Eine der langlebigsten Bands mit Golden Earring.