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1966: Jefferson Airplane – TAKES OFF

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1966: Jefferson Airplane – TAKES OFF

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Vor über 55 Jahren veränderte sich die Welt für immer – und die Musik stand im Mittelpunkt dieses Umbruchs. Die blitzsauber-jugendfreien Helden wurden ersetzt durch bodenständigere Antihelden, deren aufregend neue Klänge die Leben aller widerspiegelten. Oder um es auf den Punkt zu bringen: Bye bye, Rock‘n‘Roll, hallo Rock!

Man sehe sich diese Zahl nur an: Der Wandel und die Evolution schei­­nen in die sehr gra­­­fische Form von „1966“ fast schon eingebaut zu sein. Die ersten beiden Ziffern sind fest im Boden verankert und blicken rückwärts, die nächsten eilen wie auf Rädern voran, recken sich nach vorne und oben, wie eine Hand von Levi Stubbs und eine von Pete Townshend, die den Weg in die Zu­­kunft weisen. Und zwar nicht nur zwölf Monate in die Zukunft, sondern 50 Jahre, in unsere Gegenwart.

1966 war der Anfang, die Stunde Null. Das Ende der Teeniebopper und ihres Zeitalters, in dem sie sich nach ihren Idolen heiser kreischten. Die Geburtsstunde ernsthafter Musikliebhaber und ihrer Ära des Zuhörens. Es war der Urknall von allem, was heute von Rockfans gefeiert wird, und somit auch dieses Magazins. Sogar der Begriff „Rock“ war neu. Indem er sich seines zehnjährigen Begleiters „Roll“ entledigte, wurde er nicht nur moderner, sondern öffnete zudem die Tür für allerlei neue Paarungen – Acid, Folk, Freak, Garage, Psychedelic und mehr…

Jefferson Airplane
TAKES OFF
RCA, 15. August 1966

Vor Grace Slick hatten Jefferson Airplane Signe Toly Anderson, die mit ihrer markanten Altstimme auch dann noch sang, als sie ein Kind austrug. Die Band war zudem nicht nur mit den Psychedelic-Vorreitern Marty Balin und Paul Kantner gesegnet, sondern zählte auch Skip Spence sowie die zukünftigen Hot-Tuna-Zauberer Jack Casady und Jorma Kaukonen zu ihrem Line-up. In Sachen LSD-Konsum standen sie ihren Freunden von Grateful Dead in nichts nach und trafen den Gegenkultur-Zeitgeist perfekt mit dem kaum kaschierten Drogentrip auf ›Run Around‹, dem sexuell aufgeladenen ›Let Me In‹ und der archetypischen Hippie-Hymne ›Let‘s Get Together‹, verfasst von Chester Powers (Quicksilver Messenger Service). Mit komplexen Vocals und Kaukonens Gitarrensoli wurden sie zu den Ahnen der halluzinogenen Revolution, während das Magazin „Crawdaddy!“ TAKE OFF zum „wichtigsten amerikanischen Rockalbum“ des Jahres erklärte. (Max Bell)

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1 Kommentar

  1. Ein wirklich klasse Einstand für eine Band und ein tolles Debutalbum.
    Ich liebe diese Band und das seit mehr als 30 Jahren und kann mich noch an den Kauf der LP Surrealistic Pillow erinnern und war fasziniert von diesen tollen Klängen.
    Das Debut klingt noch Roh und Ungeschliffen wie ein Diamant und entfaltet seine ganze Schönheit beim hören und so gut wie jeder Song auf dem Album ist interessant und strahlt seine ganz eigene Magie aus.
    Die Mischung aus Folk-Rock und Psychedelic war neu zu dieser Zeit und die Byrds setzten Ende 1965 erste Maßstäbe mit der Aufnahme von Eight Miles High, was in Zukunft Psychedelic Rock sein sollte.
    Egal ob mit Signe Toly Anderson oder Grace Slick, gefallen mir beide gut obwohl Grace einen bleibenderen Eindruck hinterlassen hat und Signe so ein wenig in den Hintergrund trat, doch sie war eine ebenso gute Sängerin und hatte auch ihre Qualitäten.
    Eine andere Band die ich gerne mit Airplane in Verbindung bringe, ist Peanut Butter Conspiracy und die waren so eine Los Angeles Version von Jefferson Airplane mit ihrer Sängerin Sand Robison, die auch eine vergleichbar tolle Stimme wie Grace Slick besaß und ihre Musik wunderbarer Psychedelischer Folk-Rock war.
    Das Jahr 1966 brachte eine Vielzahl toller Debutalben hervor und Jefferson Airplane haben ihren Platz ganz oben in dieser Liste gefunden und werden für immer in Erinnerung bleiben.

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