FLOYD-FACHKRAFT
DAVID GILMOUR
Von Steve Rothery
Von allen Gitarristen, die mich beeinflusst haben, sind Steve Hackett und David Gilmour die herausragendsten. Einen Zusatz-Ehrenplatz würde ich noch für Jeff Beck freihalten, der als einziger seiner Generation noch immer das alte Feuer hat. Doch Gilmour besitzt eine besondere emotionale Qualität, die sich in diesen langen, geschwungenen Melodiebögen manifestiert. Letztlich geht es darum, nur so viel einzubringen, wie es ein Song verlangt. Wenn es einen Grund gibt, schnell zu spielen, prima. Aber sinnloses Gehacke hat mich noch nie beeindruckt. Bei Gilmour geht es um Gefühl und Atmosphäre. Dadurch hebt er seine Lieder auf ein höheres Niveau und fügt ihnen etwas hinzu, ohne dabei die ursprüngliche Emotion verloren gehen zu lassen. Und das liegt nicht nur an seinen Soli, sondern daran, wie und was er im Verlauf eines Songs spielt oder auch nicht spielt. Darin ist Gilmour ein unbestrittener Meister.
ELEKTRISIERENDER BLUES
STEVIE RAY VAUGHAN
Von Joanne Shaw Taylor
Stevie Ray Vaughan war für mich ein Großmeister, so wie es Eric Clapton wohl für die vorangegangene Generation war. Er machte den Blues griffiger und zugänglicher, was ich als Teenager zu schätzen wusste. Durch ihn lernte ich dann schrittweise andere Blues-Musiker wie T-Bone Walker kennen und verstehen. Und dann stieß ich schließlich auf B.B. King und Albert Collins. Doch allein Stevie hatte das Talent, das ganze Genre so zu verpacken, dass es für mich interessant wurde.
TEXANISCHER TORNADO
BILLY GIBBONS
Von Keith Nelson
Billy ist einer der wenigen Gitarristen, die noch einen authentischen Bezug zu den alten Blues-Meistern haben. Und man erkennt sein Spiel schon nach ein paar Tönen – egal, mit wem er gerade zusammenspielt. Ich war 13 und zu Besuch in Florida, als mein Cousin mir das ZZ Top-Album TRES HOMBRES vorspielte. Ich war wie vom Blitz getroffen – und bin bis zum heutigen Tag Fan der Scheibe geblieben. Billy ist eine meiner größten Inspirationen, vor allem, was die Slide-Arbeit angeht. Ich liebe auch seine Stimme, dieses entspannte, ungekünstelte texanische Knarzen…
Ich bin dankbar, dass ich Billy bei diversen Gelegenheiten kennenlernen durfte – und er ist einer der wenigen, bei denen die Erwartung nicht durch die Wirklichkeit enttäuscht wurde. Billy ist ein Original, unglaublich großzügig und ein rundum angenehmer Zeitgenosse.
JENSEITS ALLER OBERFLÄCHLICHKEIT
RORY GALLAGHER
Von Jake Burns
Ich war elf Jahre alt, als ich Taste zum ersten Mal im Fernsehen sah, und es sollte eine lebenslange Liebesbeziehung werden. Zum Weihnachtsfest bekam ich damals ihr Album ON THE BOARDS geschenkt, und als ich ein paar Jahre später eine Gitarre in die Finger kriegte, versuchte ich, es komplett nachzuspielen. Bis heute ohne Erfolg. Wenn Rory Gallagher live spielte, sang er jede Note mit, selbst beim Improvisieren. Oberflächlichkeiten waren ihm ein Gräuel, ebenso die „Schaut her, wie viele Noten ich in einen Takt pressen kann“-Attitüde. Seine Soli hoben den Song immer auf ein neues Level.
Ich hatte die Ehre, ihn kennen- und schätzen zu lernen. Wobei er ein ungemein scheuer und bescheidener Mensch war. Aber wir liefen uns häufiger bei Konzerten über den Weg – und er ließ mich nie spüren, dass ich ein „Fan“ von ihm war. Ich bin auch unglaublich stolz, dass er auf einer unserer Aufnahmen mitwirkte: Für den Track ›Human Shield‹ von unserem FLAGS & EMBLEMS-Album spielte er Slide-Gitarre. Wundervoll! Meinem Gitarrenhelden den Einsatz zu geben, ist einer der Momente, die ich nie vergessen werde.
Jahre später saßen wir einmal mit dem englischen Komiker Vic Reeves in einer Bar und sprachen über musikalische Einflüsse. Ohne lange nachzudenken, sagte mir Vic ins Gesicht: „Du bist ein einfacher Fall: Du klingst genau wie Rory Gallagher.“ Er hätte mich nicht glücklicher machen können.
MANN IM SCHATTEN
HANK MARVIN
Von Steve Hackett
Ganz klar: Dieser Mann ist eindeutig unterbewertet. Für mich ist Hank Marvin einer der wichtigsten und einflussreichsten Gitarristen der sechziger Jahre.
Ich verehre und bewundere seine Technik, und auf den Aufnahmen seiner Band The Shadows hatte er einen absolut wundervollen und zudem unverwechselbaren Sound.
Ich traf ihn auch privat, denn es fand einmal eine Fender-Gala zu seinen Ehren statt, zu der auch Steve Howe, Eric Clapton, Jeff Beck und David Gilmour erschienen sind. Ich war etwas spät dran, aber als ich den Raum betrat, stand Hank auf und schüttelte meine Hand.
Und ich dachte ich ganze Zeit nur: „Mann, das ist jetzt alles nicht wahr! Die allererste Platte, die ich je gekauft habe, war von dir: die Single ›Man Of Mystery‹“.
FRÜH VERGLÜHT
Die Kommentierungen entsprechen meiner Auffassung gegenüber den Gitarren-Heros die im Artikel angesprochen wurden. Die Heros-Stories gehen weiter sind unendlich, denn es wird weiterhin herausregende Musiker, Gitarristinnen, Gitarristen geben. Zu erwähnen wäre Bonnie Raitt, Nita Strauss,Jennifer Batten,Orianthi,Lita Ford,Ana Popovic, Susan Tedeschi, Joanne Shaw Taylor, Samantha Fish, Dani Wilde, Vanja Sky, Rory Block um nur einige zu nennen. Alles starke Musikerinnen, Gitarristinnen. Beste Grüße……….
Dieses Ranking ist sowieso für`n Hugo ! Es kommt schliesslich auch darauf an, welchen Musikstil man selbst bevorzugt. Ein Jazzfan wird wohl kaum Blackmore nominieren. Ein Metaller wiederum keinen Jazzer. In diesem Fall stimme ich mal auch Rolf Jo.Maier zu !!! 🙂
……danke für die Zustimmung………….
Undiskutabel gehört Ritchie Blackmore zu den 10 besten besten Gitarristen aller Zeiten, wenn man sich ihn nur mal Live im Zusammenspiel mit Organist Jon Lord anhört, was für geniale Gitarrenläufe er vom Stapel lässt und das auf eingängigste Weise wie kein Zweiter. Unter den Gitarristen meine persönliche Nr. 1, vor Jimmy Page, David Gilmour, Peter Buck, The Edge, Graham Coxon, Stevie Ray Vaughn, Tony Iommi, Taj Mahal und Joe Bonamassa (Gegenwart).